Seit 1974 spielen sie für die FR-Altenhilfe: die Red Hot Hottentots. © Michael Schick

Vor 45 Jahren nahm die Musik ihren Anfang. 1974 hatte Lothar Vetter, der damalige Leiter der FR-Lokalredaktion, die Idee, die 1949 gegründete FR-Altenhilfsaktion mit Musik zu unterstützen.

Der Journalist kannte Mitglieder einer Jazzband, die seinerzeit in Frankfurt von sich reden machte: die Red Hot Hottentots. Vetter sprach sie an und musste nicht lange Überzeugungsarbeit leisten.

1974 spielten die Red Hot Hottentots kurz vor Weihnachten zum ersten Mal für die Altenhilfsaktion. Damals noch unter freiem Himmel. Seinerzeit gab es in Deutschland noch Winter, die diesen Namen verdienten. Und die Temperatur auf der freien Fläche vor der Katharinenkirche sank auf minus 15 Grad. Die Instrumente der Musiker mussten enteist werden.

Einer von der Band eilte in die nächstgelegene Apotheke und besorgte eine Flasche mit reinem Alkohol. Mit dem gelang es dann, die Instrumente wieder spielfertig zu machen.

Diesem ersten Einsatz der Band schlossen sich zahlreiche weitere an. Mittlerweile sind die Musiker buchstäblich in die Jahre gekommen. Und dennoch engagieren sie sich noch immer für den guten Zweck. Horst Buchberger zum Beispiel, der Schlagzeuger der Red Hot Hottentots, feierte bereits seinen 80. Geburtstag.

Da die Red Hot Hottentots stets musikalische Gäste mit auf die Bühne brachten, sind mittlerweile Dutzende guter Jazzmusiker aus Deutschland und den Nachbarländern in der Katharinenkirche aufgetreten, darunter zum Beispiel die niederländische Avantgarde-Posaunistin Annemarie Roelofs, die an der Frankfurter Hochschule für Musik und Darstellende Kunst unterrichtete.

Der Erlös der Konzerte übrigens kann sich sehen lassen. 2016 zum Beispiel kamen durch den Abend in der Kirche insgesamt 13 650 Euro in die Kasse der Altenhilfe.

Die Frankfurter Rundschau hofft auch in diesem Jahr auf einen Rekord-Gesamterlös für den guten Zweck. Der Endstand betrug für die Altenhilfsaktion im Jahre 2018 genau 1.041.127,44 Euro. Diese Zahl zu knacken wäre natürlich toll.

FR-Herausgeber und Chefredakteur Karl Gerold hatte die Aktion am 13. Dezember 1949 ins Leben gerufen. Seither ist es leider notwendiger denn je geworden, Menschen im Alter zu unterstützen. In der Finanz- und Bankenmetropole geht die Schere zwischen Arm und Reich immer weiter auseinander. Mehr als 1000 alte Menschen werden von der FR-Hilfsaktion regelmäßig unterstützt, viele einmalige Beihilfen für bedürftige Seniorinnen und Senioren kommen hinzu. Claus-Jürgen Göpfert