Bild: Renate Hoyer

Vor wenigen Wochen hat sie eine schwere Magenoperation hinter sich gebracht. „Das ging auf Leben und Tod“, sagt Regina V.

An Krankenhausaufenthalte ist die alleinstehende Frau gewöhnt – immerhin 20 Eingriffe addieren sich in den vergangenen Jahren. Aufgrund verschobener Wirbel und künstlicher Gelenke ist die Maintalerin heute auf Rollstuhl und Rollator angewiesen.

Noch lebt sie in einem Mietshaus, ist aber auf der Suche nach einer barrierefreien Wohnstatt. Ihr Auto benötigt sie mehr denn je: „Sonst ginge ja gar nichts.“ Immerhin ist die 74-Jährige in acht Vereinen engagiert, betätigt sich in den Vorstandsgremien als Schriftführerin oder Kassiererin. Nun müsse sie aber Ämter abgeben, es werde doch zu viel.

Monatlich läuft neben der Rente von 1000 Euro auch die Grundsicherung auf ihrem Konto ein, auf der Sollseite schlägt eine 588-Euro-Miete regelmäßig zu Buche. „Mir bleiben etwa 300 Euro im Monat, höchstens.“ Da sich Regina V. nur noch basisch ernähren darf, wird der Löwenanteil in Lebensmittel investiert. Trotzdem versuche sie immer, ein wenig Geld auf die Seite zu legen.

Geboren in der Nähe von Krefeld, studiert die Naturfreundin in Düsseldorf, wo sie als diplomierte Sozialpädagogin abschließt. Sie arbeitet für das Diakonische Werk, ist in einem Internat ebenso beschäftigt wie in einer Fechenheimer Kindertagesstätte.

Längst ist sie in jener Lebensphase verheiratet, zieht zwei eigene Kinder groß. Damit nicht genug: „Bis 1999 haben wir in unserem Haushalt insgesamt 13 Pflegekinder integrieren können.“ Stets sei die Familie siebenköpfig gewesen. Dass Regina V. bis heute herzliche Bindungen zu ihrer Familie unterhält, ist ihr großes Glück. Der Ehemann ist verstorben.

Als der Rücken wiederholt Probleme macht, wird sie erwerbsunfähig. Seit zwei Jahren erfolgen die Zuwendungen der Altenhilfe. „Davon konnte ich mir immer etwas gönnen“, sagt V. – und zählt auf: „Eine barrierefreie Wandertour mit meiner Tochter, eine Gleitsichtbrille, Ohrmuscheln für das Hörgerät.“ Die aktuelle Gabe soll zu einem neuen, leichteren Rollstuhlmodell verhelfen. Olaf Velte