Bild: Altenhilfe

Ich habe immer in einem Büro gearbeitet“, erzählt Ernst A. gleich zu Beginn des Gesprächs. Anfangs sei er noch im Betrieb seines Vater angestellt gewesen, wie auch seine beiden Brüder.

Als die Firma vom älteren Bruder übernommen wurde, machte A. sich jedoch selbstständig. „Wir konnten nicht so gut miteinander“, bedauert A.

Der heute 85 Jahre alte gebürtige Darmstädter, der vor mehr als 30 Jahren Neu-Isenburg zu seiner Wahlheimat gemacht hat, benötigt im Alter zusätzlich zu seiner kleinen Rente Wohngeld, um über die Runden zu kommen.

A. war in einer an Bedeutung abnehmenden Branche beruflich tätig; hinzu kamen Schicksalsschläge. Nach der Volksschule absolvierte Ernst A. erfolgreich eine Ausbildung zum Industriekaufmann. Der Vater besaß einen Großhandel für Briefumschläge und Messeartikel; da war die Lehre geeignet, um in die Firma einzusteigen.

Als Selbstständiger versuchte A. dann, sich im gleichen Metier eine Existenz aufzubauen. Aber: „Kuverts liefen schon zuvor nicht mehr so gut.“ Gleichwohl reichte es zunächst, um eine Familie zu gründen und zu versorgen. Zwei Töchter habe er und auch schon Enkel, sagt A.

Die Einkünfte waren jedoch nicht sehr hoch, und die Ehe hielt nicht. „Wir haben uns im Guten scheiden lassen“, sagt er. Die Trennung habe allerdings Geld gekostet. „Wirkliche Rücklagen habe ich nie bilden können.“

Dann sei eine schwere Erkrankung hinzugekommen. „Wegen der Diabetes musste ich über zwei Jahre im Krankenhaus behandelt werden, das hat mich das restliche Geld gekostet“, erzählt A. Seine Gesundheit sei immer noch erheblich eingeschränkt. „Heute kann ich kaum laufen“, sagt der 85-Jährige.

Ernst A. erhält seit sieben Jahren zu Ostern und Weihnachten eine Zuwendung von der Altenhilfe der Frankfurter Rundschau. „Das Geld kommt in den großen Topf für dies und das“, sagt er. Sparsam gehe er mit dem Geld um, betont A., damit stets möglichst viel im „großen Topf“ verbleibe.

„Die Altenhilfe ist schon eine tolle Sache. Sollte ich mal im Lotto gewinnen, würde ich das Geld dorthin spenden“, sagt A. und lächelt. Detlef Sundermann