„Mein täglicher Bedarf ist gering, auch weil ich Diabetes habe“, sagt Andrea T. (Name geändert) mit einem Schmunzeln.
„Aber es ist schon schön, dass es die Altenhilfe der FR gibt. Von dem jetzigen Geld kann ich mir eine Mikrowelle leisten, die alte hatte nach 13 Jahren nun ihren Geist aufgegeben.“
Eine Anschaffung, die sonst noch hätte aufgeschoben werden müssen. Andrea T.s Altersarmut ist eng mit ihrem gewaltsamen Ehemann verbunden.
Beruflich hatte die heute 68 Jahre alte Frau eigentlich eine gute Perspektive. Die gebürtige Frankfurterin absolviert eine Ausbildung als Versicherungskauffrau und arbeitet auch in dem Beruf. Anfang zwanzig findet sie ihren vermeintlichen Mann fürs Leben. A. wird schon bald zweifache Mutter.
Aber die Beziehung wird auch früh vom tiefen Schatten der Alkoholsucht ihres Mannes überzogen. T. berichtet, dass die zunehmend alptraumhaft geworden seien, sie habe häusliche Gewalt erlitten. Eines Tages war es für Andrea T. nicht mehr auszuhalten. „Als ich ihm sagte, dass ich ihn verlasse, hat er mich mit dem Tod bedroht. Ich bekam schreckliche Angst und flüchtete mit den Kindern in ein Frauenhaus“, erzählt Andrea T..
Dort verbrachte die Gepeinigte sieben Monate, bis sie eine eigene Bleibe fand. Als Alleinerziehende habe sie in ihren früheren Beruf nicht wieder einsteigen können. Sie nahm Putzstellen an, ihre Mutter passte derweil auf die Kinder auf.
„Von Putzen und Sozialhilfe hatten wir unser Leben zu bestreiten“, sagt T.. Ungeachtet der materiellen Armut: Der gute Zusammenhalt in der Familie sei bis heute erhalten geblieben, berichtet sie.
Naturgemäß wäre mit dem früheren Einkommen T.s Rente heute ohne staatliche Beihilfe in Form der Grundsicherung alles andere als auskömmlich. „Das Geld ist schon sehr, sehr knapp“, sagt sie.
„Man kann den Spendern der FR-Altenhilfe nicht genug danken.“ Mit den Zuwendungen sei es ihr möglich, sich mal mit Freunden zu treffen, auf ein Essen oder für einen Tagesausflug, sagt die auf einen Rollator angewiesene Seniorin.
Dass alte Kontakte nicht verloren gehen, sei ihr wichtig. In ein Schwimmbad gehen zu können, möchte sie auch nicht missen, ebenso wie das geliebte Malen von Mandala-Bildern. Detlef Sundermann