Bild: Michael Schick

Die Freude über seine neue Matratze ist groß. Erst vor wenigen Tagen hat Max N. sie erhalten.

„Ich bin froh, dass ich sie habe“, sagt er und meint damit die FR-Altenhilfe. Nur dank ihrer Weihnachtsspende konnte er sich die neue Unterlage für knapp 200 Euro leisten. „Vorher musste ich auf dem Fußboden schlafen , sagt der 73-Jährige. Die durchgelegene Bettcouch – schon vor Jahren gebraucht erstanden – hatte vor einigen Wochen endgültig den Geist aufgegeben.

„Ich habe nur eine kleine Rente von der Behindertenwerkstatt, wo ich gearbeitet habe“, berichtet N. und fügt hinzu: „Die Miete und alles andere zahlt das Amt.“ In den Praunheimer Werkstätten hat er viele Jahre als „Beikoch“ in der Küche gearbeitet, gespült, Essen ausgegeben und auch mal Schnitzel gebraten. „Wenn das nicht gewesen wäre, hätte ich praktisch gar keine Rente gehabt“, sagt der Frankfurter, der aufgrund seiner Beeinträchtigung seine Kindheit fast bis zur Volljährigkeit in einem Heim verbracht hat.

„Durch meinen Sprachfehler bin ich ins Heim gekommen“, sagt N. und weiter: „Mich hat keiner verstanden.“ Schreiben und Rechnen zu lernen, sei nicht möglich gewesen: „Ich kann froh sein, dass ich meinen Namen selbst schreiben kann.“

Eine Mitarbeiterin des Sozialdienstes helfe im Alltag, etwa beim Ausfüllen von Formularen oder bei Gängen zum Sozialamt. „Da schäme ich mich“, sagt Max N. „Mir wäre lieber, wenn ich noch arbeiten gehen könnte.“ Doch da mache seine Gesundheit nicht mehr mit.

Geschämt habe er sich auch, als er sich auf Anraten einer Bekannten vor vier Jahren bei der FR-Altenhilfe erkundigte. Er sei nicht nur sehr dankbar für die Spenden, sondern auch für die gemeinsamen Veranstaltungen. Vor allem von den Weihnachtsfeiern und Schiffsausflügen, zu denen die FR-Altenhilfe vor der Corona-Pandemie stets einlud, schwärmt N. und seufzt.

Erst vor kurzem ist seine einzige Schwester an Herzversagen gestorben. „Ich bin alleine, habe jetzt niemanden mehr“, sagt er. Clemens Dörrenberg