Sind in Mörfelden sehr dankbar über den gespendeten Wagen: Inge Weiß, Dieter Volkmann, Pflegedienstleiterin Sonja Ohm, Gerlinde Schrader und Willi Gang (v.l.).  © Schick

Senioren eines Heims in Mörfelden machen seit Jahren Ausflüge mit einem Auto der FR-Altenhilfe.

Dank der Spendenfreudigkeit der Leserinnen und Leser der FR hat das Altenhilfezentrum Mörfelden-Walldorf vor zwei Jahren einen neuen VW Caddy im Wert von 30 000 Euro erhalten. Heimbewohnerin Inge Weiß, die auch dem Beirat der Einrichtung angehört, schätzt das Fahrzeug und die Ausflüge, die mit diesem unternommen werden können, sehr.

Weiß schwärmt noch immer von der Fahrt nach Mespelbrunn, an der sie vor einigen Monaten teilgenommen hat. Die Spessart-Gemeinde ist vor allem wegen des im Renaissancestil gebauten, mehr als 600 Jahre alten Schlosses bekannt, das auch als Drehort für den Film „Das Wirtshaus im Spessart“ mit Liselotte Pulver sowie als Schauplatz für das gleichnamige Theaterstück diente. Und die 87-jährige Heimbewohnerin weiß, wovon sie spricht. Viele Jahre lang war Inge Weiß in der Buchungsstelle des Omnibusreiseunternehmens Flaschenträger in Mömbris tätig gewesen und hat selbst an Fernbusreisen – wie etwa nach Lugano – teilgenommen.

Nach Auskunft von Dieter Volkmann, der sich im Vorstand des Fördervereins des Altenhilfezentrums engagiert, wird der Wagen, der vor zwei Jahren über das Autohaus Gotta in Walldorf ausgeliefert worden war, als „Allzweckfahrzeug“ eingesetzt. Von Frühjahr an nutzt ihn der Förderverein vor allem für Halbtagesausflüge. Aber auch der Hausmeister sei mit dem Auto unterwegs, um etwa eine größere Lieferung Getränke zu transportieren. Der 77-jährige Volkmann, der drei Jahrzehnte lang von der Dampflok bis zum ICE als Lokführer bei der Bahn gearbeitet hat, fungiert als Chauffeur der Heimbewohner. Seine Frau Ingrid, die einst in der Verwaltung des Altenheims gearbeitet hat, ist zudem die Vorsitzende des Fördervereins. Volkmann zufolge hat seine Frau vor drei Jahren „viele Bettelbriefe geschrieben“. Letztlich sei das Schreiben an den FR-Altenhilfeverein „Not gemeinsam lindern“ erfolgreich gewesen.

Der Vorteil für die gehbehinderten Bewohner des Altenheims ist, dass das Fahrzeug mit einer Einstiegshilfe ausgestattet ist. Besonders dankbar ist hierüber auch Willi Gang, der auf seinen Rollstuhl angewiesen ist. Nur wenige Handgriffe genügen, und Volkmann hat die Laderampe nach unten geklappt, so dass er den im Rollstuhl sitzenden 78-Jährigen in den hinteren Teil des Wagens hineinschieben und dort sicher festgurten kann.

Über das Auto freut sich auch immer noch Pflegedienstleiterin Sonja Ohm, die auch stellvertretende Leiterin des Altenhilfezentrums ist. In den vergangenen beiden Jahren habe der Förderverein mit seinen hilfsbereiten Betreuern und Begleitern damit Ausflüge mit den Senioren in die Odenwaldstädte Erbach und Michelstadt, auf die Mathildenhöhe nach Darmstadt, nach Mainz sowie im vorigen Jahr zur Landesgartenschau nach Bad Schwalbach unternommen. In den Jahren zuvor mussten die Heimbewohner vor allem in Privatwagen von Mitgliedern des Fördervereins zu den Ausflugszielen gefahren werden. Mitarbeiter des Altenhilfezentrums nutzen den Wagen nach den Worten Ohms, um Rezepte oder Medikamente abzuholen. Und auch für andere Fahrdienste. So hat Seniorenchauffeur Volkmann kürzlich eine Heimbewohnerin, die ebenfalls im Rollstuhl sitzt, nach Langen gefahren, damit die Seniorin an der standesamtlichen Hochzeit ihrer Enkelin teilnehmen konnte.

Das Beste an dem Wagen, sagt die 72-jährige Gerlinde Schrader, seien jedoch die Plätze. Im Gegensatz zu Ausflugsbussen sei „ein Platz schöner als der andere“.