Bild: Bernd Fickert

Der frühe Absturz in die Drogensucht hat Philipp K. (Name geändert) durch sein ganzes Leben begleitet.

Die Bilanz ist für ihn auch finanziell ein Elend. Nach Abzug der laufenden Ausgaben blieben ihm heute rund 280 Euro im Monat, sagt K. Dabei habe er immer versucht zu arbeiten. „Ich habe alles gemacht, was es gab, und ich habe es gern gemacht“, sagt der Wahl-Frankfurter.

Doch weder in einer Druckerei, in einer Kläranlage oder Uhrenfabrik noch in anderen Firmen hatte seine Anstellung lange Bestand – auch wenn manche Chefs ihm eine zweite Chance einräumten. „Es gab unterschiedliche Gründe“ sagt K.

Seine Kindheit verbrachte Philipp K., der in einem Dorf am Rande des Schwarzwalds geboren wurde, bei der Tante und vor allem bei den Großeltern. Erst später, als er das Gymnasium besuchte, wohnte er bei seinen Eltern. Nach der 11. Klasse verließ er die Schule, weil er nicht mehr mitkam. „Danach bin ich schwer abgerutscht“, sagt er.

Die Drogenabhängigkeit erklärt er mit Stress, mit der mangelnden Annahme durch die Eltern und dass es damals für junge Leute Mode war, Drogen auszuprobieren. Immer wieder habe er versucht, aus „eigener Kraft und mit Hilfe einiger Therapien“ davon loszukommen. Zuletzt schaffte es der heute 68-Jährige im vorigen Jahr.

Nach seinen beruflichen Misserfolgen beschlossen er und seine Frau, die er 1978 heiratete, auszusteigen. Sie war auch von Drogen abhängig. Das Paar wanderte nach Pakistan aus. „30 Jahre haben wir in der Bergregion gelebt und drei Kinder bekommen“, erzählt er. Eine Existenz habe er dort nicht aufbauen können. „Wir haben uns mehr die Welt angeschaut“, sagt er etwas verlegen.

Als seine Frau schwer chronisch erkrankte, beschloss die Familie 2013 die Rückkehr. „Die Kinder sind mitgekommen, die zwei Töchter sind mittlerweile verheiratet, der Sohn macht eine Ausbildung. Eigentlich wollte ich hier auch noch ein paar Jahre arbeiten. Aber es ging nicht, weil ich mich sehr um meine Frau kümmern musste.“ Vor drei Jahren starb sie. 

„Rente bekomme ich jetzt im Grunde gar nicht“, sagt K. Er existiere von der Grundsicherung im Alter. Rund 400 Euro habe er im Monat zum Leben, davon müsse er etwa 120 Euro feste Ausgaben abziehen. 

Nach Jammern ist ihm aber nicht. Eine besondere Freude sei die Spende der FR-Altenhilfe, die K. erstmals erhält. Einen langgehegten Wunsch hat er nicht. Für „ein bisschen Bekleidung“ will er das Geld nutzen. „Was nicht ausgegeben wird, will ich beiseitelegen“, sagt K., dem schlechte Zeiten stets ein treuer Begleiter waren. Detlef Sundermann