Bild: Rolf Oeser

„Das klingt erst einmal gut, zur kleinen Rente noch Wohngeld zu bekommen. Unter dem Strich hätte ich jedoch mehr Geld im Monat, wenn ich Grundsicherung im Alter bekäme“, sagt Isa T. (Name geändert).

„Das Schlimme ist doch, dass ich nun Hausratsversicherung, Fernsehgebühren und die Wohnungsnebenkosten von dem wenigen Geld selbst bezahlen muss“, sagt die 74-jährige Wiesbadenerin. „Die FR-Altenhilfe ist ein Segen. Das Geld hebe ich mir vor allem auf für meine zusätzlichen Heilmittel gegen den Krebs, den ich mal hatte“, sagt T.

Nach der Volksschule absolvierte Isa T. in Wiesbaden in einem Kaufhaus eine Lehre als Verkäuferin. So richtig in das Arbeitsleben ging es danach jedoch nicht. „Ich wurde früh schwanger, mit 18 Jahren, und heiratete“, erzählt sie. Sie musste Hausfrau und Mutter sein.

Mit der Harmonie in der Ehe sei es auch schon bald vorbei gewesen, die Scheidung folgte. T. zog zu ihren Eltern. In der zweiten Ehe sei es besser gelaufen. Das Paar betrieb über viele Jahre ein eigenes Restaurant. „Wir hatten viel gearbeitet, aber irgendwie vergessen, für das Alter vorzusorgen, in die Rentenkasse einzuzahlen“, sagt Isa T. Das Lokal habe andererseits auch nicht viel Geld abgeworfen.

Das Leben sei für sie jetzt karg. Dennoch wolle sie nicht zur Tafel gehen, das sei doch beschämend, sagt T. „Anspruchsvoll bin ich nicht mehr, man gewöhnt sich daran, arm zu sein“, sagt sie.

Hinzu komme das Alleinsein im Alter. „Die Freundinnen sind mittlerweile alle weggestorben.“ Der Kontakt zur Tochter ist selten. Damit die Geselligkeit nicht ganz stirbt, laden sich die Nachbarn gegenseitig zum Kaffee ein, sagt T.

Dass dafür etwas Geld übrig sei, sei auch der FR-Altenhilfe zu verdanken, so T. „Ich bin den Spendern immer so dankbar, dass ich mich in einem Brief bei der Altenhilfe bedanke“, sagt T. Detlef Sundermann