Bild: Renate Hoyer

Für Egon A. (Name geändert) gab es nur ein turbulentes Berufsleben, von dem am Ende außer vielen, zumeist schönen Erinnerungen nicht viel geblieben ist.

„Heute muss ich mit Grundsicherung auskommen. Dass die Rente einmal nicht reichen wird, daran habe ich, als ich noch im Beruf stand, nie gedacht“, sagt er.

In seiner früheren Zeit hatte A. auch nie einen Gedanken darauf verwendet, dass er wegen Berufsunfähigkeit aus gesundheitlichen Gründen einmal möglicherweise seine Arbeit würde aufgeben müssen. Vor rund 15 Jahren sei es „losgegangen mit den Knochen. Seither kann ich nicht mehr stehen“, sagt der heute 70 Jahre alte Mann, der in Maintal wohnt.

Weil sich für ihn bis zum Renteneintritt keine Beschäftigung gefunden habe, habe er vorübergehend Hartz IV (Bürgergeld) erhalten.

„Ich hatte eine schöne Kindheit im Taunus“, erzählt A. Und viel Glück mit seinen Eltern hatte er auch. „In Thüringen kam ich zur Welt. Eine Woche nach meiner Geburt haben sich meine Eltern mit mir in den Westen abgesetzt“, berichtet er.

Nach der Schule ging A. in ein Hotel im Taunus, um sich dort zum Koch ausbilden zu lassen. Am Ende der Lehre war er ein talentierter Alleinkoch in einem Restaurant. „Ich hatte auch einmal für die Fußballnationalmannschaft gekocht“, sagt A.

Die nächste berufliche Station sei Mittenwald gewesen, für kurze Zeit, dann Hofheim und schließlich Sachsenhausen, wo er mit einem Bekannten „ein schönes Restaurant entwickelte“. 18 Jahre habe das Lokal im Frankfurter Ausgehviertel bestanden, dann musste es aufgegeben werden.

Egon A. machte sich dann selbstständig. Nach 13 Jahren sei es nicht mehr gut gelaufen, überdies hatten seine gesundheitlichen Beschwerden zugenommen. „Ich bin noch ohne Schulden herausgekommen“, betont A. zum Ende.

Ein Privatleben habe es neben dem Beruf kaum gegeben. „Es war immer sehr stressig“, sagt A. Er handelt das Thema kurz ab. Einmal sei er verheiratet gewesen. Nach fünf Jahren sei die Ehe zerbrochen. Kinder seien aus der Verbindung nicht hervorgegangen.

A. dankt den vielen Spender:innen, die die Frankfurter-Rundschau-Altenhilfe unterstützen und von der auch A. seit drei Jahren Zuwendungen erhält. „Zur Weihnachtszeit ist es besonders schön. Dann kaufe ich mir immer was, was ich mir sonst nicht leisten kann, wie etwas zum Anziehen.“ Detlef Sundermann