Bild: Christoph Boeckheler

Corinna W. (Name geändert) hat als Alleinerziehende viel für ihre beiden Kinder getan – viel Zeit aufgewendet und den Beruf hintangestellt, in den sie jedoch später nicht wieder hineinfand.

Es habe sich gelohnt, sagt W. Für sie selbst ist jedoch im Alter weniger übrig, nicht zuletzt wegen einer schweren Operation. Ob der Erkrankung sei sie früh erwerbsunfähig geworden, berichtet die 66-Jährige, die heute von Grundsicherung im Alter leben muss.

Das Zuhause von W. ist eine Einzimmerwohnung. Entbehrung hinnehmen, um für das Erreichen der eigenen Sache zu arbeiten, kennt W. bereits seit ihren jungen Jahren. „Ich habe in einer kaufmännischen Schule die Mittlere Reife gemacht. Da es eine Privatschule war, musste ich den Besuch selbst finanzieren“, sagt W.

Nach dem Abschluss absolvierte sie eine Ausbildung zur Arztsekretärin und -helferin und ging danach in eine Anstellung. Dann kam die Liebe, die die Schwäbin nach Frankfurt führte.

Corinna W. gab nach der Geburt der beiden Kinder ihre Arbeit auf, wie es seinerzeit nicht ungewöhnlich war, sagt die Rentnerin. Das Eheglück sei nur von begrenzter Dauer gewesen. W. war plötzlich allein mit dem Nachwuchs.

Sie sei in ein Mutter-Kind-Projekt aufgenommen worden, um zumindest für ein Jahr eine ausreichende finanzielle Sicherung zu haben. Mit dem Geld sorgsam umzugehen, sei dennoch angesagt gewesen.

Die weiteren Jahre verliefen ebenfalls in Bescheidenheit. „Nach der Erziehungszeit mussten wir mit Sozialhilfe auskommen“, sagt W. „Ich habe viele Freundinnen, aber keinen Mann mehr“, sagt W. aus ihrer Lebenserfahrung.

„Es ist toll, dass es die Frankfurter Rundschau Altenhilfe und so viele Menschen gibt, die spenden. Vielen Dank!“, sagt Corinna W. Von der Zuwendung, die die 66-Jährige in diesem Jahr erstmals erhielt, will sie sich ein Paar Schuhe kaufen. Außerdem könne sie sich nun einen Friseur leisten und „viel gutes Essen“.

Sie gehe regelmäßig zur Tafel, das Angebot dort sei gut, aber die Auswahl begrenzt, sagt sie. Manchmal gönne sie es sich, auswärts zu essen, wenn es einen sehr preiswerten Mittagstisch gebe. Allerdings dürfe dieses Extra dann nicht mehr als drei Euro pro Mahlzeit kosten, so Corinna W. Detlef Sundermann