„Ich habe es in meinem Leben schon schwer gehabt“, sagt Angelika D. (Name geändert) mit einem Anflug von Verzweiflung in der Stimme.
Schon die Kindheit sei wegen der früh verstorbenen Mutter nicht einfach gewesen. Von da an hätten die ältesten der acht Kinder den Haushalt führen müssen. Der Vater sei einer einfachen Arbeit nachgegangen, das Geld sei folglich immer knapp gewesen.
Die Schule verließ Angelika D. den Umständen geschuldet ohne Abschluss. „Damit konnte ich auch in keinem Unternehmen eine Berufsausbildung anfangen“, bedauert die heute 70 Jahre alte Frankfurterin. Sie habe später in dem Betrieb, in dem auch ihr Mann als ungelernter Arbeiter beschäftigt war, gearbeitet.
„Ich habe früh geheiratet, mit 17 Jahren. Das war der größte Fehler in meinem Leben“, sagt sie. Aus der Ehe seien fünf Kinder hervorgegangen, doch das Glück wollte bei Angelika D. nicht einziehen. Die Beziehung sei schon früh von häuslicher Gewalt dominiert worden und habe sichtbare Spuren an ihrem Körper hinterlassen.
„Mehr als einmal habe ich mein eigenes Blut geleckt“, erzählt sie mit tränenerstickter Stimme. Das Martyrium habe erst mit dem Tod ihres Mannes geendet. In all den Jahren zuvor habe sie es nie gewagt, sich jemandem anzuvertrauen. „Auch meinem Vater habe ich aus Angst kein Wort davon erzählt.“
Angelika D. muss heute ob der schlecht bezahlten Hilfsarbeit und der zu kurzen Tätigkeitsdauer von Grundsicherung leben. „Das ist schwierig“, sagt die Frau, die schon vor ihrem Rentnerinnendasein in Bescheidenheit existieren musste. Am Ende eines Monats sei das wenige Geld weg.
„Die Zuwendung der Frankfurter Rundschau Altenhilfe macht mich daher jedes Mal sehr glücklich“, sagt sie. Das Geld ermögliche es ihr, zusätzliche Nahrungsmittel zu kaufen oder an Weihnachten etwas Besonderes zu essen. Detlef Sundermann