FR-Chefredakteur Thomas Kaspar (l.) freut sich über die 20.000 Euro für die FR-Altenhilfe von Michael Weidmann, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Sparda-Bank Hessen. (Bild: Peter Jülich)

Wunderschöne Weihnachts-Nachrichten für die FR-Altenhilfe: Die Eine-Million-Euro-Marke ist geknackt.

Bis zum Dienstag sind insgesamt 1.154.725 Euro für die von Altersarmut betroffenen Seniorinnen und Senioren eingegangen. „Ich könnte vor Dankbarkeit auf die Knie gehen“, sagt Hans-Dieter Klein. Der Vorstandsvorsitzende der FR-Altenhilfe hatte eigentlich in diesem Corona-Jahr nicht erwartet, dass die Spendenbereitschaft so groß sein würde.

„In einem Jahr, in dem viele Menschen in Kurzarbeit sind, wo das Geld nicht so locker sitzt, fürchtete ich, dass es weniger Spenden geben wird.“ Und gerade deswegen sei er in diesem Krisenjahr besonders dankbar, dass so viele Menschen die Seniorinnen und Senioren weiterhin unterstützen. Denn, wie Klein betont: „An der Altersarmut hat sich auch in Corona-Zeiten nichts geändert. Und wir sind froh, dass wir die Seniorinnen und Senioren so weiterhin unterstützen können.“

Es sind sogar mehr Spenden als zum gleichen Zeitpunkt im Vorjahr eingegangen: Da lagen die Einnahmen bei 971.096,47 Euro. Und es sind somit jetzt schon mehr als  die Gesamtsumme 2019 mit 1.070.537,58 Euro. „Ich bin schwer gespannt, auf welchen Betrag wir bis zum Jahresende noch kommen werden“, sagt Christoph Wieland von der FR-Altenhilfe.

Er nimmt auch Anrufe von Spenderinnen und Spendern entgegen. „In diesem Jahr zeichnen sich mehrere Trends ab. Einmal gibt es diejenigen, die, weil sie selbst weniger Einkommen haben, nicht spenden konnten. Gleichzeitig gab es auch andere, die eben in diesem Krisenjahr mehr spenden konnten und wollten. Manche erzählten mir, dass sie beispielsweise mehr geben, weil sie nicht mit der Familie in den Urlaub gefahren sind und so dieses Geld an die bedürftigen Seniorinnen und Senioren geben wollten“, erzählt Wieland.

90 Prozent der Einnahmen kämen von Privatpersonen. Einige spendeten um die 1000 Euro. „Eine Frau spendete sogar 10.000 Euro“, sagt Wieland. Allein der aktuelle Spendenstand liegt bei 1.057.925,59 Euro. Dazu kamen 10.000 Euro von der Frankfurter Sparkasse, 20.000 Euro von der Sparda-Bank Hessen und 5000 Euro von der Polytechnischen Gesellschaft. Bei der Gesamtsumme sind auch Einnahmen aus Bußgeld-Verfahren (4300 Euro) und aus einem außergewöhnlich hohen Nachlass (92.499,41 Euro) dabei.

Aktuell hat die FR-Altenhilfe 1032 Empfängerinnen und Empfänger, darunter sind 87 Ehepartner. Somit wurden für die Weihnachtsbeihilfe bis zum Mittwoch 374.250 Euro an arme Seniorinnen und Senioren ausgeschüttet. Die Einzelpersonen bekommen an Ostern und an Weihnachten jeweils 350 Euro, Ehepaare jeweils 500 Euro.

Die FR-Altenhilfe spendet auch regelmäßig an Projekte und Seniorenheime. „Den Bewohnerinnen und Bewohnern der AWO-Pflegeheime haben wir beispielsweise im Sommer Tablets spendiert, damit sie in Corona-Zeiten mit ihren Angehörigen übers Tablet sprechen können“, sagt Klein. In diesem Jahr mussten wegen Corona auch die sehr beliebten Veranstaltungen gegen die Einsamkeit wie die Weihnachtsfeier der Altenhilfe oder der Schifffsausflug ausfallen. „Das Geld, das wir durch den Ausfall der Veranstaltungen eingespart haben, können wir zumindest für andere Sachen verwenden“, so Klein.

Ob und wann es Veranstaltungen 2021 geben wird sei unklar: „Wir können aktuell wegen Corona leider nichts planen“, sagt Klein. Kathrin Rosendorff