Bild: Bernd Fickert

Benno P. ist kein Mensch, der sich beklagt oder Trübsal bläst. Und das, obwohl der Frankfurter mit rund 400 Euro im Monat zum Leben auskommen muss. Seine kleine Rente wird mit der Grundsicherung verrechnet.

„Ich komme zwar nicht sehr gut damit zurecht, muss jeden Pfennig rumdrehen, aber es klappt doch irgendwie“, sagt der 73-Jährige. Da war es ein Segen, als er im vergangenen Jahr zu Ostern erstmals 350 Euro von der FR-Altenhilfe überwiesen bekommen hat. Eine Waschmaschine von Bosch aus einem Gebrauchtwarenkaufhaus für 200 Euro war neben Hemden und Unterwäsche seine erste größere Anschaffung seit Jahren.

Weil das alte Modell Monate vorher den Geist aufgegeben hatte, musste P. seine Schmutzwäsche zwischenzeitlich in der Badewanne waschen. „Es war schon sehr dringend und kam zum richtigen Zeitpunkt“, sagt der Mann, dessen Herkunft tief aus dem Westen in jedem seiner Worte herausklingt. „Ich komme aus dem Ruhrpott“, sagt P.

In Herne wurde er in eine Großfamilie mit neun Geschwistern geboren, lernte zunächst den Beruf des Schmieds und arbeitete später als Schweißer, Starkstromelektriker sowie Kunstschlosser. Häufig in Zeitarbeitsfirmen angestellt, konnte er dabei nur wenig Geld für die Rente ansparen. „Große Sprünge kann ich damit nicht machen“, sagt er heute.

Dabei hatte er andere Pläne. Der Liebe wegen verschlug es ihn nach Frankfurt, wo er Ende der 70er Jahre mit seiner späteren Frau das Hessenkolleg besuchte, um auf dem zweiten Bildungsweg das Abitur nachzuholen. „Ich wollte theoretische Physik studieren, das hat mich schon immer interessiert“, sagt P., der auch gerne Schach spielt.

Doch es kam anders. Seine Frau wurde schwanger und beide mussten die Schule verlassen, um sich der Familienversorgung zu widmen. Später zerbrach die Ehe und auch zwei weitere Hochzeiten brachten nicht das ersehnte private Glück.

Nachdem er vor zehn Jahren in Rente gegangen ist, lebt P. heute alleine in einer kleinen Wohnung und vertreibt sich dort meist die Zeit mit Musik. „Fernsehen interessiert mich gar nicht, aber ich höre rund um die Uhr Radio.“ Was Musik angeht, so mag er Iron Maiden, Led Zeppelin, Simple Minds und AC/DC: „Ich bin ein Musikfreak und höre alles, aber am liebsten Heavy Metal und Hardrock“, sagt P.

Ein Konzert einer dieser Bands würde er gerne mal besuchen. Aber vorher ist eine weitere Investition im Haushalt fällig: „Schon Ewigkeiten ist der Backofen kaputt.“ Seit drei Jahren ist der Ofen aus und nun soll es dank der Altenhilfe bald einen funktionstüchtigen gebrauchten geben. Clemens Dörrenberg