Ulrike Soeffing, die Vorstandsvorsitzende der Carls-Stiftung, hat von ihren Eltern das Teilen und Helfen übernommen und verinnerlicht. (Bild: privat)

Frau Soeffing, woher kommt Ihre enge Verbindung zur FR-Altenhilfe?
Etwas übertrieben ausgedrückt: Die Verbindung ist uns ein wenig von meinen Eltern in die Wiege gelegt worden. Wir sind Ende der 50er-Jahre aus Norddeutschland nach Hessen gezogen und meine Eltern haben dann schon Anfang der 60er die Altenhilfe unterstützt. Damals noch über die Firma „Tipp-Ex“, die wir einmal hatten, und auch privat. Wir führen jetzt in der Carls-Stiftung das weiter, was meine Eltern initiiert haben. Es war ihnen immer sehr wichtig, dass ältere Menschen nach einem arbeitsreichen Leben dann auch ein einigermaßen vernünftiges Auskommen haben.

Ist Ihnen dieser Gedanke auch wichtig?
Ja. Wir machen das aus voller Überzeugung und nicht nur, weil die Eltern es vorgemacht haben. Nicht eine Sekunde stand es in Frage, dass wir das fortführen. Das hätte eine Rebellion im Himmel gegeben. Wenn sie dann bei Veranstaltungen die strahlenden Gesichter der Menschen sehen, die vielleicht nicht so oft rauskommen oder es sich nicht leisten können, das macht so viel Freude.

Wie unterstützen Sie die FR-Altenhilfe ganz konkret?
Zum einen spenden wir Geld. Früher waren das 10 000 D-Mark, heute sind es 10 000 Euro pro Jahr. Zum anderen haben wir in den vergangenen drei Jahren mehrmals Rewe-Einkaufsgutscheine an die Menschen der Altenhilfe verschenkt. Wir haben auch in die Volksbühne in Frankfurt eingeladen und im vergangenen Jahr dann ins Theater in Höchst. Das waren tolle Veranstaltungen.

Wo engagiert sich die Carls-Stiftung jenseits der Altenhilfe?
Unsere gemeinnützige Stiftung gibt es seit 1997 und sie wurde bis kurz vor ihrem Tod von meiner Mutter als Vorstandsvorsitzende geleitet. Wir unterstützen vielseitige Förderanfragen, helfen der hiesigen Feuerwehr oder dem Fußballclub und haben im Laufe der Jahre auch drei eigene Projekte ins Leben gerufen.

Welche sind das?
Zum einen seit 2008 unsere Bärenstark-Ferienfreizeiten. Diese sind für Kinder, die in einer Familie mit einem behinderten Geschwisterkind aufwachsen. Da können sie sich 14 Tage mal erholen, unbeschwert Spaß haben und Dinge tun, die sie sonst nicht tun können. Zum zweiten haben wir seit vielen Jahren das „Mach- MI(N)T“-Projekt in Kooperation mit Grundschulen aus dem Main-Taunus-Kreis. Dort stellen wir für ein Schulhalbjahr selbst gebaute Stationen zur Verfügung, an denen die Kinder in den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik selbstständig experimentieren können.

Und das dritte?
Das dritte ist unser Sportfest, das wir in diesem Jahr schon zum sechsten Mal machen. Es ist ein Sport- und Familienfest auf dem Edeka-Parkplatz in Königstein. Es erfreut sich wachsender Beliebtheit und hatte im vergangenen Jahr fast 1000 Besucher. An unterschiedlichen Stationen können die Kinder dann Attraktionen erleben. Das kann Eierlaufen oder Dosenwerfen, aber auch Breakdance oder Löschen mit der Feuerwehr sein.

Was gibt Ihnen den Antrieb für dieses Engagement?
Mein älterer Bruder Joachim und ich, wir sind mit dem Teilen groß geworden. Es hat also wieder den Ursprung in meinen Eltern. Sie waren mit dem Aufbau des Konzerns für Korrekturmittel sehr erfolgreich und waren einfach sehr dankbar dafür, dass sie so erfolgreich waren und wollten davon etwas zurückgeben. Wir haben gelernt, nach rechts und links zu schauen, wo wir vielleicht etwas helfen können. Diese Gedanken haben wir in die Stiftung übertragen.

Worauf können sich die Menschen der FR-Altenhilfe in Zukunft noch freuen?
Zum 75. Geburtstag der Altenhilfe gibt es einen Rewe-Gutschein in Höhe von 75 Euro für die 1000 Menschen, die von der Altenhilfe Unterstützung bekommen. Darüber hinaus wird es am 17. Dezember eine Aufführung in der Frankfurter Volksbühne geben. Die Menschen können sich dann auf die Aufführung „Der Zauberlehrling“ freuen. Und hinterher gibt es sogar noch eine Überraschung.

Toll, dass Sie der Altenhilfe gewogen bleiben.
Es macht wirklich Freude. Ich erinnere mich noch an die erste Gutschein-Aktion damals. Da haben wir wunderbare Dankeskarten bekommen. Teilweise selbstgemachte Postkarten von Menschen, die gesagt haben, wie sehr sie sich gefreut haben und was sie sich von dem Geld geleistet haben. Interview: Steven Miksch